Freiheit, Nacktheit und nasse Hunde.

 Tag: 59   Zusammenbrüche: 0 (endlich habe ich wieder Zeit zum Frisör zu gehen!)

Mein Neuer Kumpel mag exotisch aussehen, aber die Fassade täuscht. Tatsächlich ist sein Name Pawel Andrejevitch und er ist Gerdas Cousin vierten Grades. Der Grund für seine stylische Bräune liegt darin, dass er sich vor Jahren dazu entschlossen hat, der Zivilisation den Rücken zu kehren, sich einem afrikanischen Nomadenstamm anzuschließen und ein Leben ohne Zwang und ohne Unterwäsche zu führen.
Kürzlich wurde sein Stamm aber von verfeindeten Kanibalen angefallen und zu Mittag verspeist. Pawel überlebte als einziger, da der Kanibalenhäupling der Ansicht gewesen ist, dass "weißer Mann wie nasser Hund schmecken" würde.

Daher ist er also zurück in der modernen Welt und fühlt sich verloren im Chaos aus Regeln, Normen und Kleidervorschriften. Vor allem Gerdas Mann möchte den ungeliebeten Verwandten möglicht schnell loswerden, weil er einen Skanal fürchtet, dieser seiner Kariere als angehender Bürgermeister schaden könnte. Er zweifelt nämlich daran, dass sich gut Wählerstimmen fangen lassen, wenn sich in der Nachbarschaft erstmal rumgesprochen hat, er würde einen Sittenstrolch beherbergen.

Man befürchtet bei den Kappes ausserdem, dass ein nackter Mann, der die Morgenzeitung ins Haus trägt, nicht nur Proteste der Nachbarn hevorruft, sondern auch einen negativen Einfluß auf die älteste Tochter des Hauses ausübt. Schließlich ist sie jetzt in einem sehr sensiblen Alter.
Nur gut, dass Albert und Gerda noch nicht bemerkt haben, dass Miranda sich überhaupt nichts aus Männerhintern macht - ob diese nun nackt sind oder angezogen. Stattdessen werkelt sie an ihrem eigenen kleinen Skandal, in dem sie das Zeitungsmädchen vernascht und sich auf den Tag freut, an dem sie ihrem Vater mit einem Outing überraschen kann. Das Patreitreffen seiner konservativen Freunde erscheint ihr zu diesem Zweck sehr passend.

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